DIY Wand in Sichtbeton-Optik selber machen

[Beitrag enthält Werbung] Schon seit sehr langer Zeit liebäugelte ich mit Beton Wänden. Da ich in einer Mietwohnung im Dachgeschoss (Rigips-Wände, yay) wohne, kann ich natürlich nicht einfach eine Beton-Wand einziehen oder einfach die Tapete abkratzen, um mir so den modernen industriellen Look in mein Zuhause zu holen. Also musste eine Alternative her. Sie sollte schon so nah wie möglich an das Original herankommen – somit fielen Motiv-Tapeten weg. Außerdem wollte ich die Möglichkeit haben, Einfluss auf die Struktur zu haben. Mein Ziel war nämlich keine super glatte Beton Wand, sondern eine mit sehr viel Struktur, die möglichst rustikal aussieht. Für diese Projekt viel meine Wahl auf die Sichtbeton-Optik von SCHÖNER WOHNEN Farbe mit Effektspachtel aus dem Trendstrukturen Sortiment. Der Effektspachtel gab mir nämlich genau die Flexibilität bei der Struktur, die ich mir gewünscht habe. So stand meinem Projekt nichts mehr im Wege und ich konnte meine Wand in Sichtbeton-Optik gestalten.

[lwptoc]

 

Material für die Sichtbeton-Optik

  • Sichtbeton-Optik Grundfarbe
  • Kurzflorroller
  • Sichtbeton-Optik Effektspachtel
  • Sichtbeton-Optik Kreativfolie
  • Stuckateurspachtel
  • Zahnkelle 4 x 4 mm
  • ggf. Glättkelle (ich habe ohne gearbeitet)
  • Kreppklebeband & Abdeckfolie
  • Schere
  • Pinsel

Meine Eimer haben für etwa 8-10 m² gereicht. Meine Fläche betrug etwa 6-7 m² und bei mir blieb wie zu erwarten auch am Ende noch etwas übrig.

 

 

Wand in Sichtbeton-Optik selber machen

Vorbereitung

Bevor ihr loslegen könnt, solltet ihr mit Kreppklebeband und Folie alles abdecken, was keine Beton-Optik abbekommen soll. Ich habe dazu Kreppklebeband genommen, an der schon Folie dran war. Ich war super zufrieden mit der Kombination und kann sie nur weiter empfehlen. Es gibt auch unterschiedliche Folienlängen. Den Boden habe ich zusätzlich mit aufgeschnittenen großen Müllbeutel bedeckt (Profi am Werk) – ihr könnt natürlich aber auch professionell Abdeckflies benutzen.

Es ist wichtig, dass der Untergrund trocken, fest, tragfähig und glatt ist. Meine Tapete hatte eine minimale Struktur von weniger als einen Millimeter Tiefe (man kann es etwas auf dem Foto erkennen). Außerdem sollte die Tapete streichbar sein. Das wusste ich bei mir tatsächlich nicht genau, da die Tapete noch vom Vormieter ist. Probiert ggf. an einer Stelle aus, ob die Farbe hält.
Je nachdem was ihr für einen Untergrund habt, solltet ihr vorab auf der SCHÖNER WOHNEN Sichtbeton-Optik Seite, im Flyer oder auf den Produkten nachlesen, wie ihr bei den unterschiedlichen Untergründen zu verfahren habt.

 

Schritt 1 – Grundfarbe auftragen

Rührt die Farbe gut auf, bevor ihr mit dem Streichen loslegt. Ich habe mit einem Kurzflorroller immer ein paar Bahnen gestrichen und dann wie empfohlen den Kreuzgang benutzt, um die Farbe gleichmäßig zu verteilen. Kreuzgang bedeuten, dass ihr noch mal schräg über die schon gestrichenen Bahnen streicht. Danach habe ich noch mal die gestrichene Fläche senkrecht abgerollt. Für die Ecken und Kanten habe ich zusätzlich einen Pinsel benutzt. Wichtig ist, dass ihr nass in nass arbeitet, um Übergänge zu vermeiden.

Damit es bei mir wirklich deckend und nicht mehr fleckig war, musste ich zwei Mal streichen. Die Farbe hat auch dafür ausgereicht. Auf dem Eimer steht, dass sie für 8-10 m² bei zweimaligen Anstrich reicht – dem war auch so.

Lasst die Farbe mind. 6 Stunden trocknen, bevor ihr weitermacht.

Es wird empfohlen, das Abdeckklebeband zu entfernen, bevor die Farbe trocken ist. Das habe ich in diesem Schritt nicht gemacht, sondern es bis nach dem Effektspachtel dran gelassen. Ich konnte keine Nachteile bei mir erkennen.

 

Schritt 2 – Effektspachtel auftragen

Nun kommt der wirklich spannende Teil – der Effektspachtel, das Herzstück der ganzen Arbeit.

Rührt den Effektspachtel auf, bevor ihr loslegt. Nehmt dann mit dem Stuckateurspachtel die Masse aus dem Eimer und gebt sie auf die 4 x 4 mm Zahnkelle. Auch hier habe ich wieder in Bahnen gearbeitet und dabei die Kelle von unten nach oben gezogen, um so den Effektspachtel gleichmäßig aufzutragen. Damit Übergänge vermieden werden, spachtelt immer in die zuvor angelegte Fläche. Es braucht ein bisschen Übung, aber man bekommt ganz schnell den Dreh raus.

Bei dem Effektspachtel habe ich immer 4-5 Bahnen auf die Wand gebracht und dann mit den nächsten Schritten weitergemacht, bevor ich den Effektspachtel auf die ganze Wand übertragen haben. Der nächste Schritt ist, die aufgetragenen Bahnen mit einer Glättkelle oder der glatten Seite der Zahnkelle zu glätten. Hierbei könnt ihr von unten nach oben und von oben nach unten arbeiten.

 

Schritt 3 – Kreativfolie anlegen

Um den schönen rustikalen Look zu erhalten, wird auf dem geglätteten Bereich eine Kreativfolie angelegt. Schneidet die Folie zuvor in 80 cm Streifen zu. Dazu einfach die Folie einmal in die eine Richtung auffalten (nicht komplett auffalten) und dann immer nach 80 cm zuschneiden.

Legt die Folie oben an der Kante an und drücke die leicht fest. Sie sollte an der noch feuchten Spachtelmasse kleben bleiben. Wickelt sie das nach unten auf und streicht sie mit der Kelle glatt. Es ist nicht schlimm, wenn Lufteinschlüsse entstehen, die verstärken den rustikalen Effekt.

Sobald ihr die eine Bahn Folie angelegt habt, wiederholt Schritt 2 und 3 bis die ganze Wand mit Effektspachtel und Folie bedeckt ist. Legt die Kreativfolie überlappend (etwa 10 cm) an.

Die Folie muss nun 45-60 Minuten auf dem Effektspachtel  bleiben. Je länger die Folie drauf bleibt, desto stärker wird der Effekt.

 

Schritt 4 – Kreativfolie abziehen

Bevor ihr die Folie wieder abzieht, solltet ihr prüfen, wie sich die Spachtelmasse anfühlt. Sie sollte sich noch feucht anfühlen, aber nicht am Finger kleben bleiben. Zieht dann vorsichtig die Folie von oben nach unten ab (am besten in der gleichen Reihenfolge, wie ihr sie angelegt habt).

 

Schritt 5 – Effektspachtel glätten

Im letzten Schritt wird der Effektspachtel noch mal geglättet. Dabei werden die Einkerbungen stehen bleiben, wodurch der rustikale Look entsteht.

Mir war es danach tatsächlich etwas zu glatt (ich wollte es ja sehr strukturiert). Also habe ich ein nicht benutztes Stück Kreativfolie noch mal angelegt, glatt gestrichen und sofort wieder abgezogen. Das habe ich Bahn für Bahn wiederholt, um dann den Effektspachtel etwas weniger doll zu glätten.

Ihr seid also wirklich super flexibel was die Strukturen angeht und könnt euch da auch ein bisschen ausprobieren. Egal, ob ihr es super glatt haben möchtet mit ein paar Macken oder so sehr strukturiert wie ich. Beides ist möglich und natürlich jede Abstufung dazwischen.

Als ich die gewünschte Struktur erreicht hatte, habe ich BEVOR die Spachtelmasse getrocknet ist, das Kreppklebeband entfernt.

 

Trocknungszeit

Ich habe die Wand 2 Tage durchtrocknen lassen. Nach einem Tag war zwar die Oberfläche trocken, aber man hat an einigen Stellen gemerkt, dass die Wand noch nicht durchgetrocknet ist. Wartet also lieber, bevor ihr wieder Bild an die Wand hängt und eure Möbel heran schiebt.

 

Nachträgliches Bearbeiten des Effektspachtels

Ich war neugierig und wollte wissen, ob man die Strukturen auch nachträglich etwas bearbeiten kann und habe an einer Stelle ausprobiert, ob man die Wand mit Schmirgelpapier bearbeiten kann. Tatsächlich hat das gut funktioniert. Ich habe keine Schmirgelmaschine genommen, sondern vorsichtig mit Hand geschmirgelt. Die Stelle ist danach etwas heller durch den Staub, der entsteht. Wenn ihr an der Stelle mit einem feuchten Lappen drüber wischt, verschwindet die helle Stelle.

So könnt ihr ggf. kleiner Patzer ausgleichen, obwohl kleine Macken die Wand ja auch ausmachen.

 

Das Ergebnis: Wand in Sichtbeton-Optik

Ich bin super zufrieden mit dem Ergebnis und liebe den industriellen, rustikalen Stil sehr. Wie findet ihr das Ergebnis? Mochtet ihr lieber meine Tapete davor oder die Wand in Sichtbeton-Optik danach?

Damit ihr auch noch mal genau die Struktur meiner Wand in Sichtbeton-Optik sehen könnt, habe ich euch auch noch ein Strukturfoto gemacht.

 

Sichtbeton-Optik wieder entfernen

Wie oben schon erwähnt, wohne ich in einer Mietwohnung und habe mich trotzdem für die Sichtbeton-Optik von SCHÖNER WOHNEN Farbe entschieden, auch wenn ich sie vermutlich wieder entfernen muss, sobald ich ausziehe. Egal ob ihr in einer Mietwohnung wohnt oder in einem Eigenheim, es gibt eine Möglichkeit, die Sichtbeton-Optik wieder zu entfernen. Dazu müsst ihr unter der Sichtbeton-Optik mit einer spaltbaren Vliestapete tapezieren. So könnt ihr später einfach die Tapete mit der Beton-Optik abziehen.

 

Ideen für überschüssigen Effektspachtel

Da bei mir am Ende ein bisschen Effektspachtel übrig geblieben ist und ich es schade fand, ihn entsorgen zu müssen, habe ich mir überlegt, wofür ich ihn noch verwenden könnte.

Ich habe einerseits einen Beton-Fotohintergrund daraus gestaltet. Das ist aber natürlich nur für alle, die regelmäßig Fotos machen, interessant. Dazu habe ich einen alten Einlegeboden für einen Schrank mit der Sichtbeton-Optik bearbeitet.

Andererseits habe ich einen Beistelltisch mit der Beton-Optik gestaltet. Ich denke, es empfiehlt sich nur für Untergründe, die nicht ständigen Belastungen ausgesetzt sind. Auf meinem Beistelltisch steht nur eine Pflanze und ein paar Kerzen, daher hat er sich hervorragend dafür geeignet und es sieht wirklich super aus. Die Anwendung war genauso wie bei der Wand und ich habe ihn einfach parallel mit bearbeitet.

Wenn ihr noch weitere Ideen habt, schreibt sie gerne in die Kommentare.

 

Merke dir diese Anleitung

Gefällt dir meine Wand in Sichtbeton-Optik? Dann merke dir die Anleitung doch auf Pinterest, damit du sie immer wieder findest:

Wenn du gerne renovierst und deinem Zuhause ein neues Gewand verleihst, könnte vielleicht auch mein Beitrag zum Thema Fliesen streichen mit der pep up Farbe für Fliesen von SCHÖNER WOHNEN Farbe etwas für dich sein.

 

 

 

 

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Kommentare 4

  1. Dankeschön für den tollen Beitrag
    Eine Frage hab ich noch, ich muss ja sämtliches Silikon entfernen muss ich es danach in die Ecken wieder auftragen?
    Liebe Grüße Andrea

    1. Beitrag
      Autor
  2. Hallo,

    ich hätte mal eine Frage an Sie. Sie haben in Ihrem Beitrag geschrieben, dass Sie einen Fotohintergrund mit Sichtbeton Optik gestaltet haben. Ich habe auch noch von dem Material übrig und möchte eine Sperrholzplatte damit gestalten. Wie haben Sie denn den Einlegeboden vorbereitet damit das Material darauf hält?
    Vielen Dank im Voraus
    LG
    Dominik

    1. Beitrag
      Autor

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